Führungsfehler passieren fast jeder neuen Führungskraft. Sie übernehmen ihr erstes Team, sind voller Motivation, aber innerlich oft zerrissen: Was erwartet man von mir? Wie viel Nähe ist erlaubt? Wie setze ich Grenzen? Und was, wenn ich direkt einen Fehler mache?
Die Unsicherheit ist real. Und genau hier entstehen die Fehler, die das Team dauerhaft prägen: fehlende Klarheit, Aktionismus, Mikromanagement oder stille Zustimmung zu Dingen, die Sie eigentlich ablehnen.
Die gute Nachricht: All das ist vermeidbar, wenn Sie wissen, worauf es ankommt. In diesem Artikel erfahren Sie,
- welche typischen Führungsfehler im Mittelstand besonders häufig auftreten
- warum sie gerade neue Führungskräfte gefährden
- und wie Sie sie gezielt vermeiden
Lesen Sie weiter – und führen Sie von Anfang an wirksam. Und wenn Sie lieber hören, statt zu lesen, dann finden Sie alle wichtigen Informationen auch in unserer Podcastfolge:
Was sind typische Führungsfehler im Mittelstand?
Im Mittelstand spüren Führungskräfte die Auswirkungen ihres Handelns oft direkter als in Konzernen. Flache Hierarchien, kurze Kommunikationswege und der enge Kontakt zum Team machen es notwendig, von Anfang an die richtigen Impulse zu setzen. Gerade neue oder unerfahrene Führungskräfte tappen jedoch leicht in typische Führungsfallen – nicht aus böser Absicht, sondern mangels Orientierung oder Vorbildern.
Im Folgenden lernen Sie fünf der häufigsten Führungsfehler im Mittelstand kennen und erfahren, wie Sie diese bewusst vermeiden können.
Führungsfehler Nr. 1 – Fehlende Selbstreflexion
Viele neue Führungskräfte starten engagiert – aber ohne sich zuvor die zentrale Frage gestellt zu haben: „Wer bin ich als Führungskraft – und wofür stehe ich?“ Ohne eine klare Haltung fällt es schwer, konsistent zu kommunizieren oder in Konfliktsituationen souverän zu handeln.
Die Fähigkeit zur Selbstreflexion ist daher essenziell. Sie ermöglicht Ihnen, Ihre Wirkung zu verstehen, Ihre Werte zu leben und Ihr Team glaubwürdig zu führen. Einen praxisnahen Einstieg finden Sie im Artikel “Selbstreflexion als Führungskraft: Gute Führung beginnt bei Ihnen”
Führungsfehler Nr. 2 – Überstürztes Handeln statt Beobachten
Ein klassischer Fehler beim Einstieg in die Führungsrolle: Es wird sofort reorganisiert, Prozesse verändert oder neue Regeln eingeführt … ohne das Team, die Kultur oder die Historie wirklich zu kennen. Dieser Aktionismus mag als Tatkraft gemeint sein, wird aber schnell als mangelnde Wertschätzung empfunden.
Gerade im Mittelstand, wo informelle Strukturen und persönliche Beziehungen oft stark ausgeprägt sind, ist Beobachtung wichtiger als sofortiges Handeln. Wie eine offene, lernorientierte Haltung zum Erfolg führen kann, zeigt der Artikel “Fehlerkultur im Team aufbauen: So stoppen Sie Schuldzuweisungen und fördern Verantwortung”
Führungsfehler Nr. 3 – Mikromanagement als typisches Fehlverhalten
Wenn neue Führungskräfte unsicher sind, neigen sie häufig dazu, sich in Details zu verlieren und alles selbst zu kontrollieren. Dieses Mikromanagement signalisiert dem Team vor allem eines: „Ich traue euch nicht.“ Das Ergebnis? Eigenverantwortung, Motivation und Innovationsfreude sinken rapide.
Wie Sie diesen Teufelskreis durchbrechen und stattdessen auf Förderung und Entwicklung setzen, erfahren Sie im Beitrag “Mitarbeiter fördern und motivieren: Tipps und Strategien für Führungskräfte”.
Führungsfehler Nr. 4 – Mangelnde Beziehungsarbeit im Team
Führung basiert nicht nur auf Zielen und Strukturen, sondern vor allem auf Beziehungen. Wer sich ausschließlich auf Prozesse konzentriert und die Beziehungsarbeit im Team vernachlässigt, wird früher oder später an Grenzen stoßen – sei es bei der Motivation, der Konfliktlösung oder der Veränderungsbereitschaft.
Der Artikel ”Warum Vertrauen im Team Ihre Aufgabe als Führungskraft ist” macht deutlich: Vertrauen ist keine Selbstverständlichkeit. Es entsteht durch Aufmerksamkeit, Verlässlichkeit und offene Kommunikation – Tag für Tag.
Führungsfehler Nr. 5 – Keine Fragen stellen, keine Kultur verstehen
Viele Führungskräfte glauben, dass sie in ihrer Rolle immer Antworten liefern müssen. Doch in Wirklichkeit beginnt gute Führung mit Fragen. Wer nicht fragt, versteht die Bedürfnisse des Teams nicht – und führt letztlich an den Menschen vorbei.
Ein starkes Werkzeug ist das regelmäßige Mitarbeitergespräch – richtig vorbereitet, strukturiert und auf Augenhöhe geführt. Wie Sie dieses Instrument gezielt einsetzen, zeigt unser Leitfaden zum Führen von Mitarbeitergesprächen.
Viele typische Führungsfehler entstehen nicht aus Unfähigkeit, sondern aus blinden Flecken im eigenen Führungsverhalten. Wenn Sie herausfinden möchten, wie klar, wirksam und reflektiert Ihr Führungsstil tatsächlich ist, dann starten Sie jetzt den kostenfreien Selbsttest.
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Warum die typischen Führungsfehler gerade für neue Führungskräfte gefährlich sind
Wenn Sie frisch in einer Führungsrolle starten, bewegen Sie sich in einem besonders sensiblen Spannungsfeld. Ihr Team beobachtet genau, wie Sie Entscheidungen treffen, kommunizieren und mit Unsicherheit umgehen. In dieser Phase prägt sich Ihre Wirkung als Führungskraft stärker ein als zu jedem späteren Zeitpunkt. Genau deshalb sind typische Führungsfehler am Anfang nicht nur ärgerlich, sondern potenziell richtungsentscheidend.
Neue Führungskräfte bringen häufig einen starken Leistungswillen mit, möchten viel richtig machen und möglichst schnell Wirkung zeigen. Doch genau diese Energie verleitet häufig zu den klassischen Fehlern: vorschnellen Entscheidungen, zu viel Kontrolle, fehlendem Dialog oder dem Versuch, sich übermäßig anzupassen. Es braucht daher nicht nur Fachwissen, sondern innere Klarheit, Geduld und die Bereitschaft, erst einmal zuzuhören, zu beobachten und zu lernen.
Führungsfehler und ihre Wirkung auf Teamdynamik und Kultur
Ein häufiger Irrtum: Zu glauben, dass erste Entscheidungen wieder rückgängig gemacht werden können, sobald man sich „eingearbeitet“ hat. Tatsächlich prägen Führungsfehler in den ersten Wochen das langfristige Miteinander. Denn Ihre Handlungen werden vom Team als Signal verstanden:
Was dulden Sie? Was fördern Sie? Was übergehen Sie?
Wenn Sie etwa sexistische oder abwertende Kommentare im Meeting unkommentiert stehen lassen, weil Sie Konflikten zunächst aus dem Weg gehen wollen, wirkt das nicht neutral. Es wird als Zustimmung interpretiert. Oder wenn Sie von Beginn an Aufgaben an sich ziehen, statt Verantwortung abzugeben, etablieren Sie ungewollt ein Kontrollmuster – das später schwer zu korrigieren ist.
Unsichtbare Führungsfehler – was Ihr Team wirklich wahrnimmt
Nicht nur Ihre Worte, sondern auch Ihr Verhalten im Stillen wirkt. Oft sind es die „kleinen“ Dinge, die große Signale senden: Hören Sie aktiv zu? Stellen Sie Rückfragen? Holen Sie unterschiedliche Perspektiven ein? Oder wirkt es so, als hätten Sie längst Ihre Meinung gefasst?
Ihr Team ist sensibel für solche Signale. Selbst wenn Sie sich noch in Ihrer neuen Rolle orientieren, nehmen andere bereits wahr, ob Sie zugänglich, konsequent oder kontrollierend führen. Und das hat direkte Auswirkungen auf das Vertrauen, das Ihnen entgegengebracht wird, oder eben nicht.
Gerade in der Einarbeitungsphase ist also nicht Wissen entscheidend, sondern Haltung: Neugier, Offenheit, Reflexion. Je klarer Sie sich Ihrer Wirkung bewusst sind, desto souveräner vermeiden Sie die typischen Führungsfehler, die viele neue Führungskräfte lange begleiten. Wenn Sie Führungsfehler von Anfang an vermeiden und Ihren eigenen, wirksamen Führungsstil entwickeln möchten, ist gezielte Unterstützung der Schlüssel.

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Typische Führungsfehler vermeiden: 5 bewährte Strategien für neue Führungskräfte
Führungsfehler lassen sich nicht immer ganz vermeiden, aber sehr gezielt minimieren. Gerade in den ersten Monaten Ihrer Führungslaufbahn können Sie durch bewusstes Verhalten die Weichen richtig stellen. Die folgenden fünf Strategien helfen Ihnen dabei, typische Fehler gar nicht erst entstehen zu lassen.
Führungsfehler vermeiden durch klares Selbstbild und Wertebewusstsein
Bevor Sie führen, sollten Sie wissen, wer Sie als Führungskraft sein wollen. Definieren Sie Ihre Werte, Ihre Prinzipien und Ihren Stil. Was ist Ihnen im Umgang mit Menschen wichtig? Was geht gar nicht? Je klarer Sie sich selbst führen, desto glaubwürdiger wirken Sie im Außen.
Tipp: Ein Selbsttest kann helfen, unbewusste Schwächen im Führungsverhalten zu erkennen.
Beobachten statt agieren – wie Sie Führungsfehler in der Startphase vermeiden
Starten Sie nicht mit Maßnahmen, sondern mit Gesprächen. Lernen Sie Ihr Team kennen, beobachten Sie Abläufe, stellen Sie offene Fragen. Wer vorschnell handelt, übergeht oft wichtige Dynamiken und verliert Vertrauen.
Faustregel: Mindestens 4 Wochen beobachten, erst dann schrittweise gestalten.
Fragen stellen – aktiv zuhören statt interpretieren
Statt Annahmen zu treffen: Fragen Sie. Was beschäftigt Ihr Team? Wo liegen Herausforderungen? Wie wurde bisher geführt? Wer nichts fragt, führt am Team vorbei – und riskiert Missverständnisse, Widerstand oder Konflikte.
Tipp: Nutzen Sie regelmäßig Einzelgespräche, um Nähe aufzubauen und Informationslücken zu schließen.
Informelle Macht erkennen – typische Leitungsfehler bei Teamdynamiken
vermeiden
In jedem Team gibt es informelle Führungspersonen: Menschen mit Einfluss, auch ohne offizielle Rolle. Wer diese unbewusst ignoriert, riskiert verdeckte Konflikte, Widerstand oder blockierte Entscheidungen.
Beobachten Sie genau, wer im Team wirklich Einfluss hat. Wer wird gehört? Wer bringt andere in Bewegung? Suchen Sie aktiv den Dialog mit diesen Personen. Nicht zur Kontrolle, sondern zur Zusammenarbeit. So holen Sie Schlüsselspieler ins Boot, statt sie unbeabsichtigt zu verlieren.
Sparring & Mentoring statt Alleingang
Lassen Sie sich nicht allein. Ein Mentor, Coach oder Sparringspartner hilft Ihnen, blinde Flecken zu erkennen, Situationen einzuordnen und bessere Entscheidungen zu treffen. Wer sich früh Unterstützung holt, entwickelt sich schneller und sicherer.
Extra: Externe Begleitung ist besonders hilfreich, wenn interne Unterstützung fehlt oder die eigene Führungskraft wenig Zeit hat.
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Fazit: Führungsfehler vermeiden beginnt mit Haltung, nicht mit Erfahrung
Führung will gelernt sein, aber nicht alle Fehler müssen Sie selbst machen. Gerade in den ersten Wochen Ihrer neuen Rolle entscheidet sich, wie Sie wahrgenommen werden, ob Ihr Team Ihnen vertraut und ob Sie wirksam führen.
Typische Führungsfehler wie fehlende Selbstreflexion, vorschnelles Handeln, Mikromanagement oder mangelnde Kommunikation entstehen meist nicht aus Unfähigkeit, sondern aus Unsicherheit und fehlender Vorbereitung.
Das Gute ist: Mit klarer Haltung, gezielter Beobachtung und etwas Mut zur Offenheit lassen sich diese Fehler gezielt vermeiden.
Checkliste: Habe ich die häufigsten Führungsfehler im Blick?
Nutzen Sie die folgende Liste zur eigenen Standortbestimmung:
- Habe ich mein Führungsverständnis und meine Werte klar definiert?
- Höre ich zuerst zu, bevor ich handele oder Veränderungen einleite?
- Stelle ich gezielt Fragen, um mein Team wirklich zu verstehen?
- Fördere ich Vertrauen durch echte Beziehungsarbeit – nicht nur Aufgabenverteilung?
- Habe ich jemanden, mit dem ich über Führung offen reflektieren kann (z. B. Coach, Mentor)?
Wenn Sie einige Fragen noch nicht abhaken können: Das ist völlig in Ordnung. Der erste Schritt ist, sich dessen bewusst zu sein.